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nuWave 125 gegen Infinity Kappa 8.2i

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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Master J
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nuWave 125 gegen Infinity Kappa 8.2i

Beitrag von Master J »

Also Leute,

war ja schon lange versprochen - nach einer Woche Vergleichhören kommt der grosse Bericht.
Ich hoffe, dass ich objektiv genug berichten kann.
Wir haben ja auch einige kritische Gast-Leser hier.
Ich gebe mir Mühe, nicht in die Nubert-Lobhudel-Ecke zu rutschen, wenngleich ich begeistert bin.

Viel Spass - holt Euch erstmal einen Kaffee. :wink:


Hardware:
Infinity Kappa 8.2i und Nubert nuWave 125 (ohne ABL) in A/B-Schaltung parallel an einem Yamaha AX-1090 als Endstufe.
Vorstufe war/ist ein Yamaha DSP-A1.
Zuspieler ein analog verbundener Technics-CD-Player und ein optisch-digital angeschlossener Sony-DVD-Player.
Kabel: Solide Markenware.

Ein Wort zum oft bemängelten hellen Klang von Yamaha:
Der war bei mir nur vernehmbar, als der AX-1090 auch den Vorstufen-Part übernommen hat. Mit dem A1 ist nicht's mehr davon zu bemerken.

Software:
Meine CD-Sammlung.
Viele Sachen, die ich mag und auswendig kenne (Rock, Pop, Blues, etwas Klassik, ...).
Ein paar Lieder, die ich nicht so gerne höre (aktueller Mainstream, Dance der 90er, ...).
Und einige Extrem-CDs (FightClub-Soundtrack, Musorgski-Orgel, Gleittöne, ...)

Bedingungen:
Lautsprecher nebeneinander aufgebaut und in jeweils ähnlichem Paar-Abstand zueinander.
Sofa recht weit entfernt, um eine Identifikation mittels Richtungsbestimmung zu erschweren.
A/B-Umschaltung sowohl selbst vorgenommen, als auch blind von technisch unbedarften Personen durchgeführt.
Alle Regler auf neutral, keine DSPs und SchnickSchnack.
Pegelabgleich war nicht nötig, der Wirkungsgrad der beiden Boxenpaare ist gleich.

Bild


Ich habe eigentlich nur Stereo getestet, gestern Abend ein bisschen Surround mit DareDevil und Gladiator.
Davon berichte ich am Besten zuerst, da kürzer. :wink:
Subwoofer war aus, der LFE ging in's Nirwana.

Wie zu erwarten war, harmonieren die nuWave 125 besser mit dem CS-4 als die Kappas.
Da hätte ich allerdings einen grösseren Homogenitäts-Fortschritt erwartet.
Im weiteren Text werdet Ihr den Grund ausgeführt bekommen:
Nubert und Infinity sind auf hohem Niveau recht ähnlich.

Testweise habe ich den LFE von den Hauptlautsprechern wiedergeben lassen.
Es ist in meinen Räumlichkeiten lange nicht so massiv, wie z.B. bei Mr. Al Bundy.
Ordentlich schon - aber wenn man einen AW-1000 gewöhnt ist... :wink:
Die Kappas waren hier etwas im Vorteil, da der Bass nicht so präzise wie bei den Nuberts ist und mehr den "Rumpel-Schub" statt den "Kick-Press" bringt.


OK, zum Stereo:
Fangen wir oben an. Den Hochton umschreibe ich jetzt einfach mal mit Farbigkeit.
Ein anwesender Kumpel hat mir meine Einschätzung bestätigt: Wenn die Infinity 16Bit Farbtiefe auflöst, dann kann die Nubert 32Bit.
Beide sind OK, jedoch ist die nuWave feiner auflösend, klarer durchhörbar, farbiger eben.
Dieser Punkt ist allen meinen Blind-Lausch-Kanditaten (Hifiisten und Unbedarften) sofort aufgefallen.

Im Mittelton ist die Kappa etwas kräftiger. Streicher haben mehr Volumen und Männerstimmen sind präsenter (Dire Straits...).
Leider geht dieses Volumen gerne in eine Verfärbung über.
Die Nubert klingt hier etwas zurückhaltender und gleichzeitig neutraler.
Eine nuWave 10 habe nicht nur ich im Stimmbereich präsenter empfunden. Geschmackssache, wie alles. :wink:

Jetzt wird's spannend - der Bass:
Da war ich wirklich überrascht. Die Nuberts sind in meinem Hörraum genauso massiv wie die Infinities.
Pegel bieten beide bis zum Abwinken, wobei die Grenze für die Nubert etwas höher liegt.
Sie bleibt noch sauber im Bass - ja fängt sogar richtig an zu kicken - wenn der Verstärker den 30er Woofer der Infinity schon nicht mehr sauber kontrollieren kann.
Insgesamt gefällt mir die Nubert'sche Doppelbass-Strategie besser. Sie ist (schon prinzipbedingt) straffer und genauer. Das hat sich auch in der Praxis so herrausgestellt.
Mir ist es im Blindtest (mit abgeklemmtem Hoch-/Mitteltonbereich und dafür Kompaktanlagenboxen angeschlossen) in jedem Fall gelungen, zu sagen welche Box gerade spielt.
Dennoch Respekt für die Kappa: Auch wenn es die Impedanz auf 2 Ohm drückt - einen so grossen und dennoch recht sauberen Bass findet man selten.


Fazit:
Sowohl die nuWave 125 als auch die Kappa 8.2i sind hervorragende Lautsprecher, die stundenlanges ermüdungsfreies Hören ermöglichen; unabhängig von der Musikrichtung.
Die Nubert ist für meine Ohren durchweg besser, jedoch spielen beide auf sehr hohem Niveau.
Wäre ich nochmal Abiturient und hätten wir erneut das Jahr 1997, würde ich die Infinity wieder kaufen.
Jetzt ist aber bald 2004, Infinity bietet keinen tauglichen Center geschweigedenn Rears an, meine Ansprüche sind gestiegen und über die Optik brauchen wir nicht zu reden.
Daher ist die nuWave 125 mein Traumlautsprecher für die nächste Dekade.

So, fertig
Jochen :)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Moin Jochen,

ein sehr interessanter Bericht. Mich wundert das recht gute Ergebnis der Infinity allerdings etwas. Vermutlich ist es auf den Hörraum und die Hörvorlieben zurückzuführen. Ich hatte die Kappa 8.2i bekanntlich selbst für einige Jahre, war aber nie so ganz glücklich damit und habe sie immer eher als "Krawallmacher", denn als ernsthaften HiFi-Lautsprecher empfunden.

Ich wünsche Dir viel Spass mit den 125. :)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Master J
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Beitrag von Master J »

Ja, Du hast recht.
Ich habe die Kappas nie als "Basswumme" empfunden. Mein Raum schluckt ziemlich viel vom Tiefton.
Es hat mich auch überrascht, dass sich die Infinitis so gut geschlagen haben.
Der Vergleich mit der nuBox 400 war irgendwie anders. Wahrscheinlich spielt auch die Erwartungshaltung mit rein.

Man liest sich morgen
Jochen
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Agent K
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Beitrag von Agent K »

Hier hast du mir ein paar Musiktipps in deinen Bericht versprochen :wink:
War trotzdem sehr interessant zu lesen. :D

Gruss, Agent K
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HeckMc
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Beitrag von HeckMc »

Blap hat geschrieben:habe sie immer eher als "Krawallmacher", denn als ernsthaften HiFi-Lautsprecher empfunden.
Also das kann ich nicht nachempfinden. Ich habe zwar selber nur die kleine 6.2i, aber ich glaube nicht, dass die 8.2i schlechter ist.
Ich habe mal vor einiger Zeit meine 380er mit ABL 8/80 im Vergleich gehört. Und bin damals zu folgendem Ergebnis gekommen:
HeckMc hat geschrieben:Heute kam dann die 2. Runde der Vergleiche.

Die 380er durften gegen meine Infinity Kappa 6.2i spielen. Also erstmal die nuBox ins andere Zimmer geschleppt und angeschlossen. Ich sage mal direkt , dass es ein recht kurzer Vergleich war.

Als erstes hörte ich mir den Herr Bert an :) , danach gabs die Rolling Stones (Stripped) und die Eagles (Hell Freezes Over). Danach ein wenig Queen (Made in Heaven, Innuendo) und danach Dire Straits (On Every Street) und zum Abschluss Extreme (Pornographity).

Also so groß wie ich erwartet habe, war der Unterschied nicht. Die Kappa waren im Stimmbereich nur minimal zurückhaltender als die nuBox. Ohne ABL gefielen mir die Kappa besser. Klar, als Standbox waren sie erwachsener im Klangbild, ohne jedoch zu dick aufzutragen (evt. weil es die kleinste aus der Kappa-Reihe ist). Der Stimmbereich wurde sehr schön herausgearbeitet. Der Hochtonbereich schien sich kaum zu unterscheiden. Im Bass waren sie aber klar vorne. Da kann man sagen was man will, wenn man der Kappa genug Freiraum lässt, schafft es zumindest die kleine einen knackigen Bass zu liefern.
Die räumliche Abbildung schien bei der nuBox allerdings etwas besser zu sein.

Mit ABL (Stellung des Reglers ca. 1-2 Uhr) holte die nuBox dann aber mächtig auf. Einfach klasse - wenn man sich die Gehäuseabmessungen der beiden Boxen vor Augen hält - was da herauskommt. Die nuBox klingt richtig erwachsen. Wie schon erwartet, war sie der Kappa im Tiefgang ebenbürtig. Was mich jedoch etwas gestört hat, war der manchmal etwas "hohle" Klang der nuBox bei Snare Drums. Dies ist mir bei der Kappa nicht so aufgefallen. Vielleicht, weil die Kappa hier was unterschlägt? oder weil sie einfach erwachsener ist? Ich weiss es nicht. Allerdings: Ausser im direkten Vergleich ist mir dies nicht aufgefallen.

Was bleibt, ist meine Begeisterung für die kompakte nuBox.

Ich habe schon gelesen, dass eine nuBox 580 die Kappa 8.2i locker an die Wand spielen soll. Das kann ich, zumindest für die jeweils 2 Nummern kleineren Modelle, nicht behaupten. Vieleicht fehlt mir da aber auch das Gehör oder die Elektronik, um dies behaupten zu können.

Das soll es jetzt erstmal gewesen sein mit meinen Eindrücken. Wer noch Fragen hat, immer her damit :).

Demnächst habe ich evt. noch die Möglichkeit, die nuBox im Vergleich zu einer Dynaudio / Rotel Kombination bei meinem Onkel zu hören. Falls Interesse besteht, poste ich dann gerne erneut.
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Jochen,

sehr interessanter und sorgfältig durchgeführter Test. Habe die nuWave 125 ja neulich in Aalen im Ladengeschäft gehört, deine Einschätzung des Höhen- und Mittenbereichs habe ich genauso in Erinnerung; würde ich ebenso beschreiben.

Was den Bassbereich angeht: Wenn die Kappas hier auf ein Impedanzminimum von 2 Ohm heruntergehen, wird es für viele Verstärker klanglich schwierig. Mein passiver Sub ist hierfür ein Beispiel. Mein alter Revox B 780 hatte bei hohen Pegeln Probleme damit und neigte zum Clippen.
Der PM-14 von Marantz kontrolliert meine LS jedoch sehr gut und kommt auch mit schwierigeren Boxen bestens klar. Das ist insbesondere bei höheren Pegeln deutlich hörbar.
Möglicherweise hätten die Kappas an einem anderen Verstärker im Bassbereich noch etwas kontrollierter geklungen.
:wink:

Gruß
OL-DIE
mralbundy

Beitrag von mralbundy »

HI Jochen !

Toller Bericht - interessant wäre natürlich gewesen, die Kappa mal mit dem ABL zu foltern :lol:

Wie war denn die Kappa bei dem Orgeltest ??? Genauso tief ??

Klingt die Kappa genaus präzise wie zB. das Gittarensolo Eagles Track5 ?

Hast Du auch mal Norah Jones laufen lassen ??

CIAO
burki

Beitrag von burki »

Hi,
Möglicherweise hätten die Kappas an einem anderen Verstärker im Bassbereich noch etwas kontrollierter geklungen.
das ist doch m.E. genau der Punkt.
Mit einem Yamaha (sorry :D ) wird die Kappa einfach nicht ihr volles Potential ausspielen koennen (damit meine ich nicht nur den Bass), wobei ich eh der Meinung bin, dass viele der alten Kappas einfach nicht massenkompatibel sind (billigst bei ebay zu bekommen, aber dann die uebliche Frage nach den Endstufen) ...
Gruss
Burkhardt
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Beitrag von Agent K »

mralbundy hat geschrieben:Toller Bericht - interessant wäre natürlich gewesen, die Kappa mal mit dem ABL zu foltern :lol:
Die Kappas sind doch Leistungshungrige 2 Ohm Boxen, gelle?
Dann noch das ABL dran und der Verstärker muss leiden... :twisted:
An Plattentipps bin ich natürlich weiterhin interessiert... :wink:

Gruss, Agent K
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Blap
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Beitrag von Blap »

Mit einem Yamaha (sorry ) wird die Kappa einfach nicht ihr volles Potential ausspielen koennen
Schon selber getestet ? Ich hatte die Kappa testweise auch mit anderen Verstärkern "angetrieben", in meinen Ohren klangen sie immer bescheiden. (Übrigens auch in völlig verschiedenen Räumen)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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