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kann man verstärkerklang messen?

Verfasst: So 25. Jan 2004, 00:24
von derSimon
das thema sagt eigentlich schon alles. war heut bei saturn und konnte tatsächlich einen klanglichen unterschied zw. marantz- und yamahaverstärker heraushören (7200 und 596). da beide wohl einen sehr linearen freqenzgang haben, wollt ich mal wissen, ob man den unterschied sonst wie messen kann. oder ist das bisher ein ungeklärtes rätsel?

gruß, simon.

Verfasst: So 25. Jan 2004, 11:16
von g.vogt
Hallo Simon,

ich nicht, aber Profis schon. Aber vermutlich auch nicht so, dass sie definitiv aus irgendwelchen Messwerten immer zweifelsfrei ableiten können, wie der gemessene Verstärker insgesamt klingt, sondern eher so, dass bestimmte einzelne Messergebnisse gewisse Unsauberkeiten im Klang erklären.

Kennst du schon G. Nuberts älteren Beitrag, der recht gut auf deine Frage passt?
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=18

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: So 25. Jan 2004, 13:35
von bony

Verfasst: So 25. Jan 2004, 13:51
von G. Nubert
Hallo bony,

Herr Goertz und ich haben ziemlich intensiv über diese Untersuchungen und über den Verstärkerklang im "Home-HiFi-Bereich" diskutiert. Seinen Ausführungen über die Profi-Endstufen stimme ich voll zu.

Wir waren uns aber relativ klar darüber, dass man die Untersuchungen aus dem Profi-Bereich nicht so einfach in den Home-HiFi- oder (noch weniger) in den Home-Surround-Bereich übertragen kann.

Oder anders ausgedrückt: die klanglich relevanten "Schmutz-Effekte", von denen etliche HiFi- und Surround-Geräte geplagt sind, haben im Profi-Bereich eher Seltenheitswert.

Gruß, G. Nubert


***admin*** (2009) In der neuesten Ausgabe von Technik Satt wird das Thema "Verstärkerklang" erstmals besprochen. Es gibt auch Oszillogramme eines "kratzig" klingenden Verstärkers - trotz guter Technischer Daten.

(Dieses PDF umfasst Seite 22 bis Seite 34 von Technik Satt. "Verstärkerklang" beginnt auf Seite 27.)


http://www.nubert.de/downloads/ts_klang ... ktoren.pdf

Verfasst: So 25. Jan 2004, 14:28
von derSimon
oje, ich habs ja so gewollt. mal schauen, ob ich irgendwann die zeit finde, mir das durchzulesen.
fazit also: man kann es wohl doch irgendwie messen, auch wenn ich den eindruck hab, dass man sowas nicht aus den herstellerprospekten erfährt.
gruß, simon.

Meßwerte und Klang

Verfasst: So 25. Jan 2004, 16:21
von Paul
Schlechte Meßwerte können keinen guten Klang ausgeben. Gute Meßwerte bedeuten aber auch nicht gleich guten Klang. Mark Levinson baut ohne Zweifel mit die besten Verstärker die man für Geld kaufen kann. Wenn man sich mal anschaut, was für einen Aufwand dort betrieben wird, um alleine eine saubere Stromversorgung zu erzeugen, läßt ahnen, was alles zu einem wirklich guten Klang führt. Es sind die einzelnen Baugruppen, die angelegten Toleranzen, weitestgehende Kompromißlosigkeit, die in der Summe ein richtig gutes Gerät abgeben können. Ob wir Normalsterblichen dann einen Unterschied hören, ist eine andere Sache. Ich kann jedenfalls keinen klanglichen Unterschied zwischen einer deutlich günstigeren T+A und einer Mark Lenvinson Endstufe raushören, obwohl der technische Aufwand den beide Firmen betreiben, sehr unterschiedlich ist.

Re: Meßwerte und Klang

Verfasst: Do 25. Nov 2004, 17:50
von Indian
Paul hat geschrieben: Ich kann jedenfalls keinen klanglichen Unterschied zwischen einer deutlich günstigeren T+A und einer Mark Lenvinson Endstufe raushören, obwohl der technische Aufwand den beide Firmen betreiben, sehr unterschiedlich ist.
Nun weiß ich meine T+A 3000 Endstufe noch mehr zu schätzen. :wink:

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 06:31
von Henry
Laut stereobläh 3/04 hat das Klangverhalten eines Verstärkers was mit dessen Klirrverhalten zu tun.
  • Erstens: Je regelmäßiger der Klirr (bei steigender Leistung) ansteigt desto "muskialisch-feinsinniger" ist der Verstärkerklang.
    Zweitens: Die Ausprägung ("Stärke") der verschiedenen Oberwellen lässt Rückschlüsse auf den Klangcharakter zu (z.B. erste Oberwelle stark betont: "zurückhaltend, feinsinnig"; zweite und vierte im Vordergrund: "ausgeprägte Räumlichkeit")
Sagt stereobläh...

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 07:01
von BlueDanube
Henry hat geschrieben:Laut stereobläh 3/04 hat das Klangverhalten eines Verstärkers was mit dessen Klirrverhalten zu tun.
Ein Verstärker, der hörbar verzerrt, gehört in den Müll - egal welche Oberwelle dominiert!

Die spinnen, die Redakteure.... :?

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 15:22
von Gandalf
Durch diverse Verstärkertest habe ich eines gelernt, jeder hört und empfindet den Klang eines Amps (oder anderen Gerätes) anders.
Ich denke auch, dass man sein Gehör schulen kann und mit der Zeit Unterschiede besser heraushört.

Auf jeden Fall ist es leichter (für mich jedenfalls) einen Unterschied zwischen ganz billig und ganz teuer zu hören, als bei mehreren teuren Geräten.