Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Meine Erfahrungen mit dem Behringer Feedback Destroyer

Fragen und Antworten zu Nubert Subwoofern
eric_the_swimmer
Star
Star
Beiträge: 921
Registriert: Mi 4. Jun 2003, 21:14
Wohnort: Gießen

Meine Erfahrungen mit dem Behringer Feedback Destroyer

Beitrag von eric_the_swimmer »

So, hier nun wie versprochen meine Erfahrungen mit dem Behringer Feedback Destroyer (im Folgenden "BFD").

- Wozu das Ganze?
--> Wie der blaue Graph in dieser Grafik
Bild

zeigt, produziert mein Sub in meinem Hörraum drei sehr unangenehme Pegelspitzen sowie zwei starke Pegeleinbrüche. Mein Ziel war es, zumindest die Spitzen, die sich in einem viel zu lauten und unangenehmen Dröhnen äußern, zu kappen. Hierzu sollte der im BFD enthaltene parametrische EQ zum Einsatz kommen.

- Wie macht man das?
--> Eine sehr gute Anleitung (in englischer Sprache) gibt es hier. Da ich selbst keinerlei Erfahrung mit dem BFD oder anderen EQs hatte, bin ich ziemlich genau so vorgegangen, wie es dort beschrieben ist. Das dort verwendete Gerät ist der BFD Pro 1124, was wohl der Nachfolger meines Models zu sein scheint. Keine Ahnung, wo die Unterschiede liegen; an der Bedienung hat sich jedenfalls im für uns interessanten Bereich nichts geändert, ich konnte nämlich exakt nach der Anleitung vorgehen. Da in der Anleitung so ziemlich alles perfekt beschrieben ist, fasse ich hier nur kurz zusammen, was ich gemacht habe:

- BFD zwischen Sub-Preout und Sub eingeschleift.

- Dieses Excel Workbook heruntergeladen.

- Sinustöne von 16 bis 160 Hz auf CD gebrannt.

- Sinustöne abgespielt und mit dem Sound Level Meter (erhältlich bei Conrad) den jeweiligen Pegel am Hörplatz gemessen und notiert.

- Die notierten Pegel in das Excel Workbook eingetragen. Das Messgerät hat frequenzabhängige Ungenauigkeiten. Die Werte werden aber durch das Workbook automatisch korrigiert. Zwar sind die enthaltenen Korrekturwerte für ein Messgerät von Radio Shack, dieses ist jedoch mit dem Teil von Conrad baugleich oder -ähnlich. Nachdem alle Werte eingetragen waren, zeigte der blaue Graph den Frequenzgang am Hörplatz.

- Nun ging es an das Setzen der Filter. Der BFD verfügt über 10 Programme mit jeweils 12 Filtern pro Kanal. Da der Sub mono betrieben wird, stehen somit 12 Filter zur Verfügung, was mehr als genug ist. Ich habe sechs benötigt und denke, dass sich diese Zahl auch (trotz der noch geplanten Verbesserungen, s. u.) nicht erhöhen wird. Von den Filterarten, die der BFD anbietet, sind für unseren Zweck nur die parametrischen interessant. Bei den Programmen 4 und 5 sind in den Presets alle Filter auf "parametrisch" gestellt, weshalb ich Programm 4 auswählte. Wie man Filter setzt, entnehmen Interessierte bitte der Anleitung, das kann ich wirklich nicht besser beschreiben. Angemerkt sei aber, dass es weit weniger kompliziert ist, als es sich beim ersten Lesen der Anleitung anhört. Wichtig erscheint mir Zweierlei:
- Nachdem ein Filter gesetzt ist, muss unbedingt neu gemessen (und ins Workbook eingetragen) werden. Erst dann kann ein weiterer Filter sinnvoll gesetzt werden
- Beim Einstellen der Filter, insbesondere der "Bandwidth" muss man ziemlich viel experimentieren. Hat man aber erstmal zwei oder drei Filter gesetzt, bekommt man langsam ein Gefühl dafür, welche Werte Erfolg versprechen. Dennoch ist es ein Geduldsspiel, das mir jedoch ausgesprochen viel Spaß gemacht hat. Man sollte allerdings ausreichend Zeit mitbringen.


Wie der zweite Graph in der Grafik zeigt, konnte ich die Spitzen in der Tat erfolgreich kappen. Die Senken sind erwartungsgemäß geblieben; dabei kann man die bei 25 Hz wohl vernachlässigen. Störender ist da schon die bei 50 Hz; beseitigen lassen wird sie sich wohl nicht, jedoch sollte es möglich sein, sie steilflankiger zu machen und so auf einen geringeren Frequenzbereich zu begrenzen. Darum werde ich mich in den nächsten Tagen kümmern; vorläufig kann ich mit dem Ergebnis gut leben, zumal ich den Pegelunterschied zwischen 45 und 50 Hz immerhin von 23,5 dB auf jetzt 10,5 dB drücken konnte. Es gibt aber sicher noch Potential für Verbesserung; unter anderem werde ich mich vielleicht auch mal an die in der Anleitung abgebildete (und empfohlene) "house curve" herantasten.

Nach der ganzen Messerei war ich natürlich gespannt darauf, ob und wie sich die Arbeit klanglich auswirkt. Und in der Tat ist der Unterschied gewaltig; das nervige Dröhnen, das teilweise alles andere übertönt hat, glänzt durch Abwesenheit. :-) Natürlich ist bei den besagten Frequenzen der Nachhall nach wie vor zu hoch, es entfällt ja nur die "Verstärkung" durch den Raum, bzw. es wird automatisch ein geringerer Ausgangspegel durch den Raum verstärkt. Aber entscheidend und wirklich wohltuend ist, dass nun nicht mehr alle anderen Frequenzen in den Hintergrund rücken, wenn ein im kritischen Bereich liegender Ton abgespielt wird. Viele Jazzaufnahmen habe ich bisher nicht (oder nicht mit Sub) hören wollen, weil das Dröhnen sämtlichen Spaß daran nahm. Jetzt kann ich sie ruhigen Gewissens hören. Natürlich variiert der Effekt von Aufnahme zu Aufnahme; wo sich wenig im kritischen Bereich tut, fällt er logischerweise geringer aus. Das gilt für Filme und Musik gleichermaßen. Da es jedoch kaum Software gibt, wo nicht mindestens Töne bis 70 Hz vorkommen, gibt es de facto bei jeder Software eine mehr oder weniger deutliche Verbesserung. Geht es, wie bei vielen Filmen, bis 30 Hz hinunter, fallen alle drei Peaks weg, was wirklich einem neuen Hörerlebnis gleichkommt. Rauschen oder sonstige Störgeräusche / Verzerrungen verursacht der BFD nicht, jedoch meldet er sich beim Einschalten mit einem "Plopp" über den Sub an. Das kann vermieden werden, indem man den Sub erst nach dem BFD einschaltet oder letzteren erst gar nicht ausschaltet. Viel Strom frisst er nicht, dennoch bevorzuge ich die erste Alternative.

Fazit: Bedenkt man den finanziellen Aufwand (70 € BFD, ca. 25 € für das Messgerät, welches ich aber schon hatte), ist das Ergebnis sensationell. Insbesondere, wenn man diese Investition in Relation zu den Unsummen setzt, die in unseren Anlagen stecken. ;-)
Wer bereit ist, neben tausenden von Euros auch etwas Zeit und Mühe in seine Anlage zu investieren, der kann sich imho mal näher mit dem BFD beschäftigen. Natürlich eignet er sich nicht zum Einschleifen in das Main-Signal. Zwischen Amp und Sub ist er aber ein gutes und kostengünstiges Mittel, die gröbsten Auswirkungen des Hörraumes etwas zu entschärfen.


Gruß,
Philipp

P.S.: Vielen Dank an Forrest Gump für das Bereitstellen seines Webspace und an g. vogt für das Anbieten seines Webspace! :-)
Fronts: nuBox 380
Center: nuBox CS-330
Rears: nuBox 310
Sub: Acoustic Research Helios W30A (mit [url=http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=4169]Behringer Feedback Destroyer[/url])
AVR: Onkyo TX-SR 600
OL-DIE
Star
Star
Beiträge: 3227
Registriert: Fr 24. Okt 2003, 16:02
Hat sich bedankt: 371 Mal
Danksagung erhalten: 486 Mal

Beitrag von OL-DIE »

Hallo Philipp

und vielen Dank für deinen sehr informativen Bericht. Es freut mich, dass das Gerät bei dir eine solch deutliche Klangverbesserung bewirkt hat. Auch deinem Fazit kann ich mich anschließen. Erfreulich auch, dass das Gerät offensichtlich keine hörbaren Brumm- oder Rauscheffekte zeigt. Vielen Teilnehmern dieses Forums wird dein Beitrag sicher eine willkommene Hilfe bei der Bewältigung ähnlicher Probleme sein.

Gruß
OL-DIE
Benutzeravatar
volker.p
Star
Star
Beiträge: 4231
Registriert: Do 29. Mai 2003, 13:22
Wohnort: Velten b. Berlin
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Beitrag von volker.p »

Hallo eric,

ist es nicht so, dass du ohne einen Filter zu setzen, auf den EQ umschalten kannst.

Dann kannst du doch gezielt z.B. genau bei 50 Hz den Pegel meinetwegen um 5 db
absenken...?

Gruß Volker
nuControl 2 | nuPower D | nuLine 334
Benutzeravatar
Koala
Star
Star
Beiträge: 5193
Registriert: Mo 12. Jan 2004, 12:49
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Koala »

Hallo Philipp,

vielen Dank für den interessanten Bericht, wie man sieht, kann man beim richtigen Einsatz von parametrischen Filtern durchaus Verbesserungen erzielen, die mit anderen Mitteln nicht oder nur bei ungleich höherem Aufwand möglich wären.
Dass die Behringer weder brummen noch rauschen, ist selbstverständlich, schließlich erheben sie den Anspruch für professionelle Signalverarbeitung geeignet zu sein ;)

greetings, Keita

P.S.: Bzgl. der Senken bei 25Hz und 50Hz: warum meinst Du, daß Du sie nicht eliminieren/egalisieren kannst?
eric_the_swimmer
Star
Star
Beiträge: 921
Registriert: Mi 4. Jun 2003, 21:14
Wohnort: Gießen

Beitrag von eric_the_swimmer »

volker.p hat geschrieben:ist es nicht so, dass du ohne einen Filter zu setzen auf den EQ umschalten kannst.

Dann kannst du doch gezielt z.B. genau bei 50 Hz den Pegel meinetwegen um 5 db
absenken...?
Der EQ kann auch automatisch Filter setzen. Das ist aber für den PA-Bereich gedacht und bringt's beim Einsatz mit dem Sub nicht. Aber die Filter, die ich gesetzt habe, machen ja nichts anderes. Da habe ich auch den Pegel bei den Peaks gezielt abgesenkt.
Das Problem ist, dass es nicht ratsam ist, mit dem Teil den Pegel in den Senken anzuheben. Bei einem Anheben um 3 dB würde die Endstufe schon die doppelte Leistung benötigen. Und damit wäre die Senke ja noch nicht mal zu beheben.

@ Koala: Das ist auch der Grund dafür, dass die Senken bleiben werden. Nur wie breit sie bleiben, ist noch nicht ganz raus. ;-)

Gruß,
Philipp
Fronts: nuBox 380
Center: nuBox CS-330
Rears: nuBox 310
Sub: Acoustic Research Helios W30A (mit [url=http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=4169]Behringer Feedback Destroyer[/url])
AVR: Onkyo TX-SR 600
Benutzeravatar
Koala
Star
Star
Beiträge: 5193
Registriert: Mo 12. Jan 2004, 12:49
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Koala »

eric_the_swimmer hat geschrieben:@ Koala: Das ist auch der Grund dafür, dass die Senken bleiben werden. Nur wie breit sie bleiben, ist noch nicht ganz raus. ;-)
Ach so, ich hatte Dich so verstanden, daß Du sie nur noch in geringen Toleranzen "anfassen" willst :) Erreicht denn die Endstufe im Einsatz bereits so hohe Pegel, daß Du Dir bei einer entsprechenden Anhebung (Reduktion der Senke auf bspw. 50%) des Bandes tatsächlich Sorgen um die Elektronik machen müßtest?

greetings, Keita
Benutzeravatar
volker.p
Star
Star
Beiträge: 4231
Registriert: Do 29. Mai 2003, 13:22
Wohnort: Velten b. Berlin
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 39 Mal

Beitrag von volker.p »

Hallo nochmal,

ich hatte auch mal einen Feedback Destroyer auch von Behringer.
Meine großen Standboxen die ich mal hatte, waren mir auch viel zu Bassintensiv,
jedenfalls in meinem Raum.
Ich habe dann mit dem EQ ganz gezielt mir die Frequenzen eingestellt und abgesenkt.
War ziemlich zeitaufwendig, habe auch kein Meßinstrumen gehabt.

Ich dachte, das funktioniert dann auch so mit einem Sub.
Jetzt habe ich das Gerät nich mehr und die großen Boxen auch nicht.
Hab nur noch meine kleinen Nubis :lol:

Gruß Volker
nuControl 2 | nuPower D | nuLine 334
skippy
Semi
Semi
Beiträge: 128
Registriert: Mi 13. Feb 2002, 16:37
Wohnort: Hamburg

Beitrag von skippy »

Zum Thema Senken linearisieren:
Ich glaube eine Pegelanhebung tut es hier nicht. Eine Senke kommt ja dadurch zustande, das sich zwei Wellen (z.B. die direkte und die indirekte) so überlagern, das sie sich teilweise auslöschen. Erhöht man hier jetzt den Pegel, dann werden beide Wellen erhöht und die Auslöschung bleibt bestehen (die Differenz beider Signale bleibt gleich). Bei einer Teilweisen Auslöschung kann man vermutlich durch eine sehr kräftige Anhebung noch ein wenig was erreichen...

Erhöhungen sind da einfacher, weil sich hier zwei Wellen addieren. Nimmt man den Pegel etwas zurück ist die Summe nicht mehr ganz so gross.

Gruss Ulf
Benutzeravatar
Koala
Star
Star
Beiträge: 5193
Registriert: Mo 12. Jan 2004, 12:49
Wohnort: Bielefeld

Beitrag von Koala »

skippy hat geschrieben:Ich glaube eine Pegelanhebung tut es hier nicht. Eine Senke kommt ja dadurch zustande, das sich zwei Wellen (z.B. die direkte und die indirekte) so überlagern, das sie sich teilweise auslöschen.
Hast recht, die Schallquelle selbst ist ja in diesem Band relativ linear... Da bleibt wohl nur die mühselige Suche nach dem Übeltäter :roll:

greetings, Keita
Benutzeravatar
Forrest|Gump
Star
Star
Beiträge: 550
Registriert: Di 3. Jun 2003, 13:12
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Beitrag von Forrest|Gump »

Aber was ich nicht ganz verstehe, warum lohnt sich der einsatz nur mit einem Sub (bzw. wo wird der Arbeitsbereich des BFD nach oben begrenzt)?

mfg Klaus
Amp: NAD C 320 BEE

LS: 2 x nuLine 80
Antworten